Pilzvergiftung

Vorsicht ist besser als Nachsicht! Wie lässt sich eine Pilzvergiftung verhindern?
Folgende Regeln helfen dir, eine Vergiftung mit Pilzen zu verhindern:

  1.  In die Küche kommen nur Pilze, die du sicher als Speisepilze bestimmt hast! Wenn du dir unsicher bist mit deinem Fund, komm gleich nach dem Sammeln zu unserer Korbkontrolle. Verwende nur aktuelle Bestimmungsliteratur und bring dich bei Pilzführungen oder Pilzkursen auf den neuesten Wissensstand. Eine aktuelle Liste der Speisepilze findest du hier.
  2. Iss niemals rohe Pilze! Auch Speisepilze sind in rohem Zustand giftig (Ausnahmen: Zuchtchampignon, Steinpilze, Pifferlinge). Zerteile die Pilze immer in gleichmäßige, nicht zu große Stücke und lass sie ausreichend lange garen: mindestens 15 Minuten. Auch getrocknete Pilze sind noch roh und müssen vor dem Verzehr gegart werden.
  3. Vermeide zu alte oder verschmimmelte Pilze sowie Pilze, die schon einmal Frost abbekommen haben (Ausnahme: Winterpilze). Die Ursache für die meisten Pilzvergiftungen ist der Verzehr von zu alten, verdorbenen Pilzen auf. Wenn Pilze falsch gelagert werden, zu warm oder in Plastiktüten, können sie schnell verderben. Bewahre Pilze daher immer kühl und luftig auf und verzehre sie möglichst zeitnah. Wenn du Pilze länger lagern möchtest, trocknest du sie am besten in einem Dörrgerät bei max. 45°C.
  4. Individuelle Unverträglichkeiten können auch beim Genuss von Pilzen auftreten. Manche Menschen vertragen bestimmte Arten von Speisepilzen nicht, z.B. Hallimasch, Netzstielige Hexenröhrlinge oder Krause Glucke. Wenn du eine bestimmte Speisepilzart zuvor noch nie gegessen hast, solltest du erst eine kleine Menge des Gerichts probieren und abwarten, ob du diese Pilzart gut verträgst.
  5. Pilze sind schwer verdaulich. Genieße deinen Fund in kleinen Portionen und kaue die Pilze gut beim Essen. Es wird empfohlen nicht mehr als 250g Pilze pro Woche zu essen.

Bei Verdacht auf Pilzvergiftung kontaktiere den örtlichen Giftnotruf

…für Gesamtbayern: Giftnotruf München – 089 – 19 240
…oder begeben sie sich ins nächste Krankenhaus.

Pilzvergiftung! Was tun?

Sofortmaßnahmen bei Verdacht auf eine Pilzvergiftung.
Halte die Reihenfolge dieser Liste ein, damit du schnell Hilfe bekommst.

  1.  Ärztliche Hilfe holen:
    • Patienten mit schweren Symptomen:
      Aufnahme in ein Krankenhaus, ggf. Rettungsdienst anfordern (Tel. 112)
    • Patienten mit leichten Symptomen oder beunruhigte Personen:
      Kontakt mit Giftnotruf aufnehmen. Giftnotruf München für ganz Bayern: 089 – 19 240
  2. Pilzreste sichern!
    • Wenn möglich Putzreste, Speisereste oder Erbrochenes sicherstellen und dem Rettungsdienst/Arzt mitgeben.
    • Auch Fotos vom Sammelgut sind sehr hilfreich.
    • Dieses Material ermöglicht den Pilzsachverständigen das Bestimmen der Pilze und den Ärzten das Einleiten der passenden Behandlung.
  3. Keine Zeit verlieren
    Versuche nicht selbst die Ursache herauszufinden, sondern überlass das den Medizinern und Mykologen.
  4. Weitere Betroffene informieren
    Gib allen Bescheid, die an der Pilzmahlzeit teilgenommen haben, damit sie sich auch um Hilfe bemühen können, wenn Symptome auftreten.
  5. Keine Hausmittel!
    Ohne ärztliche Weisung darf man den Betroffenen nichts zu essen oder zu trinken geben. Insbesondere kein Erbrechen auslösen, keine Milch trinken, kein Salzwasser geben!
  6. Für weitere, ausführliche Hinweise: Deutsche Gesellschaft für Mykologie